Das neue Kinderhaus Pezzettino ist eröffnet

Kinderlachen ist in den gemütlichen, hellen Räumen und geräumigen Gängen des neuen, modernen Baus der Kindertagesstätte Pezzettino in der Blumenstraße wieder eingezogen. Nach 16-monatiger Bauzeit haben die Kinder mit Ihren Erzieherinnen und Erziehern am 12. April ihre Zwischenunterkunft in den Kirchgärten verlassen und den Neubau mit den sanierten Bestandbauten beziehen. Ganz offiziell erfolgte die Eröffnung am 15. April durch eine symbolische Schlüsselübergabe von der verantwortlichen Architektin Bärbel Hoffmann des Architekturbüros D’Inka Scheible Hoffmann Lewald über den Bürgermeister Benedikt Paulowitsch, der diesen lediglich als „Durchlauferhitzer“, wie er betonte an den Vorstandsvorsitzenden des Evangelischen Kindergartenvereins Alexander Niediek und die Hausleitung Heide Schörnig-Linder übergab. Coronabedingt konnte die Veranstaltung nur im kleinsten Kreis stattfinden. Der Evangelische Kindergartenverein plant eine Tag der offenen Tür im September.

Entstanden ist eine helle, nachhaltige, inklusive Kindertagesstätte in holzbauweise mit zwei Gruppen im ehemaligen Altbau und drei Gruppen im Neubauteil. „Der zwei-geschossige teilunterkellerte Neubau hat sich selbstverständlich mit den sanierten eingeschossigen Bestandbauteilen zu einem neuen Gesamten zusammengefügt“, erklärt die Architektin Bärbel Hoffmann. Neben dem Foyer, dem Mehrzweckraum, der Küche und den Freibereichen stehen den Kindern zudem fünf Funktionsräume zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Funktionsräume sind Bildungsräume, in denen ausschließlich ein Thema durch vielfältige Materialien angeboten wird. So gibt es den Kreativraum, den Werkraum, den Rollenspielraum, den Leseraum und die Lernwerkstatt. Im Kreativraum stehen außer den üblichen Malutensilien, die sich auch in den einzelnen Gruppen befinden, noch verschiedenste andere Materialien zur Verfügung, im Leseraum abwechslungsreiche Literatur, in der Werkstatt eine Werkbank mit Werkzeug, im Rollenspielraum mannigfache Verkleidungsmöglichkeiten und in der Lernwerkstatt verschiedene Möglichkeiten für Experimente. „Hier ist hier eine kinderfreundliche Welt entstanden, welche die Kinder optimal auf ihr Leben vorbereitet“, freut sich Hoffmann. „Die Verwendung von vorwiegend warmen Holztönen und hellen Ausbauten im Inneren tragen besonders dazu bei“, führt Hoffmann fort.

Der Bau wurde innerhalb der geplanten Bauzeit fertig gestellt und kam ohne große Budgetüberschreitungen aus. „Die Eröffnung eines Kinderhauses in diesen Zeiten ist etwas ganz Besonderes und ein echtes Zeichen der Hoffnung, das uns alle gemeinsam motivieren sollte“, stellt Bürgermeister Benedikt Paulowitsch fest. Die Gelder – rund 4,6 Millionen Euro kostete das Projekt, einschließlich der Interimslösung in den Kirchgärten – seien gut angelegt.

99 Kinder und 22 Erzieherinnen und Erzieher sind in die neue Kindertagesstätte eingezogen. Für die Kindergartenleiterin Heide Schörnig-Linder, seit über 35 Jahren für das Pezzettino tätig,  steht der neue Bau „für alles was wir bewahren: Innovation, Geborgenheit, autonomes Leben und soziale Gebundenheit.“ Auch der Geist des Pezzettinos hat sich in dem Haus schnell verbreitet. Die Kinder erfahren, dass jede und jeder etwas Einzigartiges ist und etwas fehlen würde, wenn sie nicht hier wären. Als Zeichen dafür hat jedes Kind von der Pezzettina, einer Handpuppe des Kinderhauses, einen Würfel erhalten – ein Würfel so facettenreich wie jedes einzelne Kind.

Die Kinder freuen sich unbändig über ihr neues Kinderhaus. Sie haben gleich gemerkt, dass es hier sehr viele Räume gibt. Ein Mädchen rief aus: „Wir leben jetzt in einer Villa!“ Kurzerhand malten sie für jeden Raum ein Bild, das erklärt, was sich in dem Raum befindet. Völlig begeistert über den warmen, gemütlichen Ort sind die Kinder der Meinung: „Oh wie schön, hier möchte ich für immer leben.“